Richtungswechsel! Muss es immer der Süden sein? Kehre einmal dem Mittelmeer den Rücken und entdecke die ursprüngliche Schönheit der Ostsee. Am besten zur Zeit der Mitternachtssonne, wenn die Sonne nie unterzugehen scheint. Das Inselreich der Schwedischen und der Finnischen Schären - zusammen fast 100.000 Inseln und Inselchen – bietet ein ganz besonderes Segelrevier. Natur pur, idyllische Naturhäfen, gut organisierte Gasthäfen mit allen Versorgungsmöglichkeiten und vor allem die Mitternachtssonne zaubern eine Atmosphäre die man im Süden vergeblich sucht.
Man startet entweder von der bezaubernden Metropole Stockholm – dem Venedig des Nordens - , von der historisch maritimen Stadt Mariehamn, gelegen inmitten der Aland Inseln zwischen Schweden und Finnland oder von Dalsbruck aus, das im Herzen der finnischen Schären liegt. Ganz besonders empfiehlt sich ein oneway Törn von Stockholm (siehe auch mariteam Bericht) nach Dalsbruck. Die Entfernung beträgt nur etwa 170 Seemeilen und man segelt vorwiegend mit dem Wind, weil die Winde hier im Sommer in der Regel aus Süd bis Südwest wehen. Und das mit im Schnitt angenehmen 3-4 Beaufort und bei Temperaturen um die gut 20° Celsius. Vor allem im Juli gibt es aber immer wieder längere Schönwetterphasen, in denen die Temperaturen sogar 30° Celsius erreichen.
Das Revier ist aufgrund der vielen kleinen Inseln navigatorisch anspruchsvoll aber hervorragend betonnt und befeuert. Navi-Freaks kommen hier voll auf ihre Rechnung. Bleibt man in den perfekt gekennzeichneten Fahrwassern, so ist das Segeln in den Schären aber auch für den noch nicht so routinierten Fahrtensegler kein Problem.
Im Nordwesten der Niederlande lag ursprünglich eine sehr große zur Nordsee offene Meeresbucht, die Zuiderzee. Da die Zuiderzee immer wieder durch schwere Sturmfluten heimgesucht wurde, wurde diese 1932 durch den Bau des Abschlussdeichs von der Nordsee abgetrennt, wodurch ein gut geschütztes Binnenmeer, das IJsselmeer entstand.
Das IJsselmeer ist eines der schönsten und zugleich überschaubarsten Segelreviere Nordeuropas. Im Vergleich zur Nord- und Ostsee ist es ein vom Klima begünstigtes Revier, das aufgrund seiner sehr guten nautischen Infrastruktur ideale Verhältnisse für den Segelsport bietet.Das Service in den Häfen ist sehr gut und für stürmische Tage bieten die historischen Seefahrerstädte wie Hoorn, Medemblick oder Enkhiuzen viele Sehenswürdigkeiten, sodass Langweile kaum aufkommen wird.
Eine interessante Alternative bietet ein Segeltörn in einer Kombination aus IJsselmeer und Nordsee (siehe auch mariteam Bericht). Die Route führt dabei vom Ausgangshafen Monickendamm im südlichen IJsselmeer zunächst mitten hinein in die Metropole Amsterdam, dann über den Nordzeekanal hinaus in die Nordsee zu den Westfriesischen Inseln, weiter durch das Wattenmeer nach Kornwederzand und dort durch die Schleuse im Deich wieder hinein ins nördliche IJsselmeer. Im geschützen Binnenrevier geht's dann von einem historischen Seefahrerort zum nächsten zurück nach Süden in den Ausgangshafen Monnickendam. Ein toller Törn für sportlich ambitionierte Segler.
